Beschreibung
Leseprobe
Fahnenschwingen_WEB_2025_LeseprobeDas Thema Fahnenschwingen wurde bis jetzt meist nur in kurzen Artikeln angesprochen. Die beiden einzigen größeren Werke stammen aus den 60er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts und wurden in den Niederlanden und in Belgien veröffentlicht.
Der Autor gibt sowohl aus diesen Zusammenstellungen als auch aus eigenen Recherchen zum ersten Mal in deutscher Sprache einen Überblick über die historischen Bezüge und die Entwicklungen dieser Bewegungskunst aus der Zeit der Landsknechte und der Hochkultur der Zünfte.
In früheren Zeiten war das Fahnenschwingen in vielfältiger Weise in die Bräuche und die Festkultur eingebunden und hatte mystische, mediale, profane und sakrale Funktionen. Es war im gesamten „römischen Reich teutscher Nation“ zur Zeit der Renaissance bekannt und so werden im Buch auch die Entwicklungen in unseren Nachbarländern aufgezeigt.
Das Buch beleuchtet auf 123 Seiten in den jeweiligen Kapiteln durchaus überraschende Details, wie etwa, dass erbeutete Fahnentücher von Landsknechten sogar verspeist wurden um sich sozusagen deren Kraft einzuverleiben.
Bis heute überdauern konnte dieses immaterielle Kulturerbe wohl nur, weil es in einigen Regionen von Idealisten und Brauchtumsfreunden weiter gepflegt wurde und so wie in Reutlingen in der Festtradition der Stadt wieder aufgegriffen wurden.
Die 78 im Buch integrierten Abbildungen ergänzen den Text anschaulich und machen es auch für Laien zu einer spannenden und interessanten Lektüre.
Der Schwäbische Albverein setzt mit diesem Buch wieder ein Statement für sein Engagement im Bereich der Kultur sowohl für die schwäbische Heimat als auch weit darüber hinaus, denn es hat durchaus das Potential zu einem Standartwerk für interessierte Fahnenschwinger in ganz Deutschland und darüber hinaus zu werden.
Das Buch möchte nicht historische Künste „in der Vitrine hinter Glas“ aufzeigen sondern auch vermitteln, wo noch „Glut in der Asche“ vorhanden ist, die evtl. wieder angefacht werden kann, um somit lebendige Bräche auch den nächsten Generationen zu vermitteln und in internationaler Freundschaft gemeinsame Wurzel in ihrer gewachsenen Vielfalt zu feiern.