Beschreibung
Einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass Berthold Büchele auf die Ostracher Liederhandschrift gestoßen ist, eine der ältesten weltlichen Liederhandschriften Oberschwabens (aus der Zeit um 1740), die bisher im allgemeinen Bewusstsein völlig unbekannt war und ein für diese Landschaft kulturgeschichtlich höchst interessantes Werk ist. Die Liedtexte – teilweise im Dialekt – verraten einerseits die oberschwäbische, andererseits die barocke Vorliebe fürs Pralle und Deftige. Die Kindererziehung, das Leben im Kloster, Ehestreitigkeiten, das Trinken, die Mode, die Moral – all dies wird in satirischer und unverblümter Weise in der Art eines barocken „Liedermachers“ dargestellt. Alles in allem ergibt sich für den Hörer ein lebendiges Zeitdokument der damaligen Zustände, die von den heutigen gar nicht so weit entfernt sind. Berthold Büchele hat diese Handschrift in moderne Schlüssel übertragen und mit dreistimmigen Sätzen versehen, so dass sie entweder solistisch mit Klavier- oder Streicherbegleitung oder im Chor gesungen werden können.Erschien 1993, 80 Seiten mit 46 Liedern sowie vielen originalen Notenbeispielen, DIN A 4, farbiger Einband, Rückendrahtheftung.